Kategorie: Aktuelles

Blauer Engel mit neue Produktegruppen

Seit 1978 steht der «Blauer Engel» für besonders umweltschonende Produkte und Dienstleistungen verschiedenster Produktegruppen. Das deutsche Nachhaltigkeitslabel mit grenzübergreifendem Bekanntheitsgrad nimmt neu vier weitere Produktegruppen in sein Repertoire auf. So werden seit Dezember 2020 Papiertaschen aus Recyclingpapier mit dem Umweltsymbol ausgezeichnet. Für einzelne bestehende Produktegruppen sind die Kriterien der Labelvergabe ausserdem durch eine soziale Komponente erweitert worden. So ziehen die Fachleute etwa bei der Fertigung einiger Druckgeräte bestimmte Sozialkriterien heran.

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Hakle-Werk gerettet

Im November 2020 informierte der Sanitärpapierhersteller Kimberly-Clark, das Werk Niederbipp per Frühling 2021 aufzugeben. Nun hat die als Tela bekannte Hakle-Papierfabrik eine Käuferin gefunden und wird auch künftig Hygienepapier produzieren: Die Unternehmerfamilie Queck ist bereits Inhaberin mehrerer Papierfabriken wie beispielsweise der Cartaseta AG im solothurnischen Gretzenbach, der Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG im deutschen Miltenberg und der Fabryka Papieru Czerwonak im polnischen Czerwonak. Die Firma kann auf jahrzehntelange Erfahrung in der Branche zurückgreifen. Die Übernahme des Werks könne den Standort und die Arbeitsplätze sichern, teilen die Käufer mit. Betriebliche Anpassungen seien jedoch nötig, um die Konkurrenzfähigkeit des Werks zu erhalten und fördern.

Tagung zu Umweltjobs

Die Wirtschafts- und Arbeitswelten sind im Umbruch. In der Umweltwirtschaft entstehen neue Perspektiven, gewisse Märkte boomen. Immer mehr Menschen möchten ihrer Berufstätigkeit mehr Sinn geben. Suchen Sie den Ein- oder Umstieg in die Umweltwirtschaft, wissen aber nicht genau, welche Möglichkeiten es gibt? Antworten auf alle Fragen rund um den Ein- oder Umstieg in eine Branche im Aufwind gibt es am 19. Januar 2021 (von 9 bis 12 Uhr, Online via Zoom).

Anmeldung: umweltprofis.ch/events

Sappi gibt sich grün

Die Papierbranche steht unter Druck, ihre klimarelevanten Emissionen zu senken. Nun kündigt der Weltkonzern Sappi an, im Werk Gratkorn im österreichischen Bundesland Steiermark von Kohle auf erneuerbare Energien zu wechseln. Verfeuert werden dürften vor allem Rinde und Restholz aus der Zellstofferzeugung. In Gratkorn werden jährlich 980’000 Tonnen mehrfach gestrichenes Papier produziert – die Menge entspricht fast der kompletten Schweizer Papierproduktion. Die Investition soll den CO2-Ausstoss um 30 Prozent senken. Bis 2025 will Sappi in allen europäischen Werken seine Klimabelastung um einen Viertel reduzieren. Erstaunlich ist, dass bis anhin überhaupt noch die besonders klimaschädliche Kohle eingesetzt wird.

Arena-Verlag stellt auf Blauer Engel um

Als erster Kinder- und Jugendbuchverlag stellt der Arena Verlag eine Bestseller-Reihe auf «Blauer Engel»-zertifizierten Druck um. Der dritte Band der «Seawalkers»-Reihe ist der Startschuss für eine Komplettumstellung aller Titel der Bestsellerautorin Katja Brandis auf «Blauer Engel»-zertifizierten Druck im Arena Verlag. Aufgrund der hohen Auflagen wird der Würzburger Verlag somit zum Vorreiter in Sachen nachhaltige Produktion in der Branche. Alle Seawalkers-Bände sind in unbestimmter Reihenfolge lesbar: packender Lesestoff für alle Jungen und Mädchen ab zehn Jahren, gedruckt auf Recyclingpapier und zertifiziert vom Blauen Engel.

Bruno-Manser-Fonds zeigt IKEA an

Ende August reichte der Bruno-Manser-Fonds beim Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) eine Anzeige gegen IKEA ein. Nach Untersuchungen in fünf Schweizer IKEA-Filialen kommt der BMF zum Schluss, der Konzern habe gegen die Holzdeklarationspflicht verstossen. In über 80 Fällen werde die Art und Herkunft des Holzes falsch oder gar nicht deklariert. In 22 Fällen werde mit «Nord­- und Süd­amerika, Europa, Indien, Ozea­nien» als Sammelangabe die Ausnahme zur Regel gemacht und damit Transparenz verhindert, so Geschäftsführer Lukas Straumann im «Tages-Anzeiger.» In einer Petition fordert der Verein zusätzlich den Verkaufsstopp von Ikea-Möbeln mit zweifelhafter Herkunft.

Umweltpreis für memo AG

Lothar Hartmann, Leiter Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement der Memo AG, ist einer der Preisträger des diesjährigen Umwelt- und Nachhaltigkeitspreises des B.A.U.M. Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management würdigt damit das über 20-jährige Engagement für verschiedenste Nachhaltigkeitsaspekte. Die Memo AG ist ein Versandhändler von umweltverträglichen Gebrauchsgütern. Unter anderem setzt Memo seit zehn Jahren auf ein Mehrwegsystem beim Versand und vermeidet so jährlich 33 Tonnen Karton.

www.memo.de

Aus fürs Getränkekartonrecycling

Was im Ausland gang und gäbe ist, wird seit 2017 auch in der Schweiz praktiziert: Gebrauchte Getränkekartons werden zu neuem Karton aufbereitet. Doch nun steht die Anlage der Model AG in Frauenfeld still. Die Sendung «Espresso» von Radio SRF machte publik, dass die Anlage bei weitem nicht ausgelastet war. Zudem sei angesichts der aktuell tiefen Kartonpreise die Rechnung nicht mehr aufgegangen. Migros und Coop machten am Sammelsystem nie mit, Aldi brach seine Mitarbeit im Frühling 2019 wieder ab. Die Sammlung wird allerdings aufrechterhalten, die Ware wird in Zukunft im grenznahen Ausland verarbeitet.

FSC Recycled mit Neufasern

Hygienepapier mit dem Label «FSC Recycled» kann auch Neufasern enthalten, das enthüllt die deutsche Umweltorganisation Robin Wood. Mitte April hatte FSC entschieden, dass vorläufig bis Ende Juni 2020 bis zu 50 Prozent Neufasern für Toilettenpapier genutzt werden dürfen, selbst wenn darauf das Label «FSC recycled» prangt, das für 100 Prozent Recyclingfasern steht. FSC begründet den Schritt damit, dass aufgrund der aktuellen Krise bei einigen Herstellern nicht genügend Recyclingfasern vorrätig seien, gleichzeitig aber nur Verpackungen für Reycling-Hygienepapier zur Verfügung stünden. Robin Wood kritisiert das Vorgehen als Etikettenschwindel. Wie die Umweltorganisation ruft auch Ecopaper dazu auf, nur Hygienepapier zu verwenden, das den Blauen Engel trägt. Dieses Zeichen bürgt für 100 Prozent Altfasern und weitere umweltschonende Herstellungsprozesse.

www.robinwood.de

www.fsc-deutschland.de

Podcast zu europäischen Urwäldern

Still und ohne öffentliche Anteilnahme werden die letzten Urwälder Europas abgeholzt. Sie stehen vor allem in Rumänien und nehmen eine Gesamtfläche von weit über 150’000 Hektaren an. Eine Radiosendung des Bayrischen Rundfunks hat diesen Skandal aufgearbeitet. Die Holzindustrie profitiert und auch die rumänischen Behörden torpedieren das Engagement für die Urwälder.

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