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Getränkekartons: Hersteller forcieren Recycling

6.9.2023 – Der Schweizer Verpackungsspezialist SIG will den Papierfaseranteil in seinen aseptischen Kartonpackungen erhöhen. Das Unternehmen plant, bis 2030 ein aseptisches Verpackungsmaterial ohne Aluminium mit vollem Barriereschutz und einem Papierfaseranteil von mindestens 90 Prozent zu entwickeln, mit einem Zwischenziel von mindestens 85 Prozent bis 2025. Damit soll dem Recycling von Kartonpackungen den Weg geebnet werden. Noch fehlt hierzulande ein flächendeckendes Sammel- und Verwertungssystem. Aufhorchen lässt der Hinweis von SIG, die Erhöhung des Faseranteils stehe im Einklang mit dem allgemeinen Trend der «Paperization» von Produktverpackungen. Das Problem: Werden immer mehr Verpackungen aus Papier und Karton hergestellt, erhöht das den starken Druck auf die globalen Wälder zusätzlich.

Altkarton wird WC-Papier

2.8.2023 – Alte Zeitungen, Zeitschriften und Büropapier sind als Rohstoff für grafische Recyclingpapiere und Zeitungspapier stark nachgefragt. Doch auch die Hersteller von Hygienepapieren nutzen diesen Rohstoff. Gleichzeitig gibt es eher zu viel Altkarton. Das deutsche Familienunternehmen WEPA hat nun unter dem Label «mach mit Pure!» eine Produktlinie lanciert, die aus 100 Prozent Altkarton besteht. Die Verpackung wiederum ist aus 60 Prozent Recyclingkunststoff und 15 Prozent Kreide und 25 Prozent Neukunststoff zusammengesetzt und kann rezykliert werden.

Mehr Hygienepapier verbraucht

15.7.2023 – Die Schweizer Papierindustrie lieferte 2022 2,31 Prozent weniger Papier und Karton aus, das zeigt der Jahresbericht des Schweizerischen Verbands der Papier-, Karton- und Folienhersteller (SPKF). Der Verbrauch von Hygienepapier stieg um 7,32 Prozent stark an. Den Pro-Kopf-Verbrauch gibt der SPKF mit 106 Kilogramm an. Aus Sicht von Ecopaper dürfte der Konsum weit höher liegen: Grosse Papiermengen gelangen in Form von Drucksachen wie Büchern und Zeitschriften, als Verpackungen von Warensendungen und als Privatimporte in die Schweiz, und sind von dieser Statistik nicht erfasst.

www.spkf.ch

Kritik an Ikea

31.5.2023 Der Bruno Manser Fonds (BMF) wirft dem Möbelmulti Ikea vor, in Rumänien die letzten Urwälder Europas abzuholzen. Es geht um über 50’000 Hektaren Wald in den Karpaten, nahe der Stadt Brasov. Der teils jahrhundertealte Wald werde rabiat abgeholzt, um Platz für junge Baumbestände zu machen, kritisiert der BMF. Zerstört würden dabei die biologische Vielfalt und die kulturellen Werte dieses einzigartigen Naturerbes. Die Petition gegen das Vorgehen von Ikea kann online unterschrieben werden.

bmf-ikea.ch/de/petition

Neuer «Regenwald Report» erschienen

28.04.2023 «Amazonien – Schatzkammer der Erde», diesem Thema hat der Verein Rettet den Regenwald seinen neuen Report gewidmet. Der Lebensraum des Amazonas ist ein einziger Superlativ. Im grössten Flussgebiet der Erde wächst mehr als die Hälfte aller tropischen Regenwälder. Mit einer Fülle von Tier- und Pflanzenarten, wie es sie nirgendwo sonst auf unserem Planeten gibt. Zahlreiche indigene Völker nennen die Wälder ihr Zuhause. Das Heft ist gedruckt oder digital erhältlich:

regenwald.org/shop

EU will Entwaldung stoppen

16.3.2022 Die EU steht vor der Verabschiedung einer Verordnung, die den Wald besser schützen soll. Diese Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) verbietet Unternehmen, Ware auf den EU-Markt zu bringen, die unter illegalen Bedingungen und Entwaldung produziert wurden. Eine Publikation der Nichtregierungsorganisation FERN, die sich für einen natürlichen europäischen Wald einsetzt, informiert ausführlich über die Inhalte der EUDR. Sie kommt zum Schluss, dass die EUDR das Potenzial hat, sowohl den Konsum in der EU als auch die Entwaldung und die Verletzung der Eigentumsrechte indigener Gemeinschaften drastisch zu reduzieren. Dafür müsse die EU sinnvolle Partnerschaften eingehen, damit gegen die Abholzung vorgegangen, die Regierungsführung verbessert und Menschenrechte respektiert werden.

Holzdeklaration 2022: Verbesserte Bilanz

15.3.2022 Seit 2022 werden Verstösse gegen die Verordnung der Deklarationspflicht von Holz du Holzprodukten strafrechtlich verfolgt. Kontrollen durch das Eidgenössische Büro für Konsumentenfragen (BFK) zeigen eine deutliche Verbesserung der Deklaration im Vergleich zum Vorjahr. Während im 2021 von 800 kontrollierten Produkten nur 40 Prozent richtig deklariert wurden, waren es 2022 56 Prozent. Die Steigerung ist erfreulich, allerdings ist nach wie vor fast jedes zweite Holzprodukt falsch deklariert. Aufgrund der Tatsache, dass das BFK den Unternehmen beratend zur Seite steht, konnten fast alle fehlerhaften Deklarationen fristgerecht berichtigt werden.

Symposium zum Thema Deinking

13.2.2023 Die Welt des Papierrecyclings trifft sich jedes Jahr in München: Das INGEDE-Symposium ist weltweit die einzige Veranstaltung, die alle Aspekte des Themas Papierrecycling abdeckt, von der Rezyklierbarkeit über die Altpapiererfassung bis zum Deinkingprozess. Das INGEDE-Symposium 2023 findet wieder als Hybrid-Veranstaltung statt, in München mit ausreichend Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen, aber gleichzeitig auch online. Themen sind diesmal das knapper werdende Rohmaterial seit der Pandemie, die Problematik, dass grosse Mengen Altpapier direkt in die Verpackungen gehen und die Frage, wie die immer wichtiger werdenden Barrieren bei Verpackungen sich im Deinking verhalten.

Die Anmeldung und weitere Details zum Programm finden Sie im Internet unter www.ingede.com/symposium.

Podcast zu Waldzertifikaten und CO2-Senke

13.1.2023 Wer Wald besitzt, lebt vom Holzverkauf. Das soll sich ändern, indem die Natur- und Klimaleistungen der Wälder honoriert werden, zum Beispiel mit Waldzertifikaten. Die Politik soll entsprechende Fördertöpfe schaffen, schlägt Hannes Böttcher, Senior Researcher des Öko-Instituts Freiburg, im aktuellen Podcast vor. Denn die Klimaziele sind nicht erreichbar, ohne den Wald als sogenannte Senke einzubeziehen. «Wird nun Holz verfeuert oder zu Wegwerfprodukten wie Kaffeebechern oder Toilettenpapier verarbeitet, gelangt dieses CO2 wieder in die Atmosphäre», sagt Böttcher im Podcast «Ist der Wald noch zu retten?». Deshalb dürfe Holz als Material optimalerweise nur für langlebige Produkte wie Möbel oder Dämmungen verwendet werden, damit das CO2 langfristig gebunden bleibt.

Symposium zum Thema Altpapier

20.12.22 Beim INGEDE-Symposium am 8. März 2023 dreht sich alles um die Faserversorgung der Zukunft: Gibt es geeignete alternative Faserstoffe? Wie gehen wir mit neuen faserbasierenden Verpackungen um? Welche Barrieren sind recyclingfreundlich? Wie entwickelt sich der Altpapiermarkt regional und global? Das Symposium ist weltweit die einzige Veranstaltung, die alle Aspekte des Themas Papierrecycling abdeckt, von der Rezyklierbarkeit über die Altpapiererfassung bis zum Deinkingprozess. Das INGEDE-Symposium ist als Hybrid-Veranstaltung geplant.